Merci und Tschüss Philipp!

Philipp, der Erfinder und Gründer von DEFI VELO und Projektleiter der ersten Stunde verlässt uns und übergibt sein Amt an den langjährigen DEFI VELO Koordinator der Romandie, Benoît.

Benoît, sein Nachfolger, hat ihm drei Fragen gestellt:

Was verbindet dich mit dem Velo?

Wenn ich darüber nachdenke, wird mir klar, dass das Velo eine Art roter Faden in meinem Leben ist. Ich bin schon als Kind viel Velo gefahren, und dann begleitete mich das Velo ab der 5. Klasse täglich auf dem Schulweg. Während meines Studiums begann ich als Velokurier in Lausanne zu arbeiten, eine Arbeit, die ich danach 6 Jahre lang fortsetzte. Ich unternahm mehrere Reisen mit dem Fahrrad, nach Madrid, Skandinavien und Mexiko. Nach der Rückkehr von meinen Reisen gründete ich 2009 Label Vert, ein Unternehmen zur Sensibilisierung für die Umwelt. In Kontakt mit PRO VELO Lausanne, wo ich als Leiter für Fahrkurse aktiv war, und PRO VELO Schweiz, wo ich meinen Zivildienst absolvierte und sechs Monate die Koordinatorin in der Westschweiz vertrat, hatte ich die Gelegenheit, ein neues Projekt zu entwickeln: Es sollte junge Menschen motivieren, die Freude und Freiheit des Radfahrens (wieder) zu entdecken! So wurde DEFI VELO geboren. Mit der Ankunft meiner Kinder ist das Lastenfahrrad natürlich das neue tägliche Transportmittel geworden. Und ich freue mich auf zukünftige Entdeckungen, denn die Möglichkeiten des Radfahrens sind so endlos!

Was hat dich vor 10 Jahren dazu bewogen, ein Projekt wie DEFI VELO ins Leben zu rufen?

Die Geburtsstunde von DEFI VELO ist das Ergebnis verschiedener Faktoren: Nach der Gründung von Label Vert habe ich für PRO VELO Schweiz ein Pilotprojekt entwickelt, das zum Ziel hatte, das Potenzial der Veloförderung in Schulen, Sport- und Freizeitorganisationen zu testen. Der Förderer wollte das Projekt nicht weiterführen. Die aus diesem Test gezogenen Lehren waren jedoch wertvoll und zeigten, dass der spielerische Aspekt weiter entwickelt werden musste. Ich fand es schade, das Projekt zu stoppen während die Statistiken einen deutlichen Rückgang des Veloverkehrs bei Kindern und Jugendlichen aufzeigten. Zudem bin ich überzeugt von der subversiven Kraft des Fahrrads als Motor für den ökologischen Wandel. PRO VELO Region Lausanne bat mich, ein innovatives Konzept zur Förderung des Radverkehrs bei den 15-20-Jährigen zu entwickeln. Ich habe meine bisherigen Erfahrungen, meine langjährige Pfadfindertätigkeit als Jugend- und Sport-Leiter und den Rat meiner Velokurierkollegen genutzt, um die Herausforderung anzunehmen: ein Projekt zu entwerfen, das den Velo-Virus auf praktische, konkrete und erfahrungsbasierte Weise auf junge Menschen übertragen kann.

Welche Perspektiven siehst du für die Förderung des Veloverkehrs in der Schweiz in den nächsten Jahren, insbesondere bei jungen Menschen?

Es bleibt noch viel zu tun! Die Ergebnisse der vielen Anstrengungen im Bereich der Veloförderung zeichnen sich langsam aber sicher in den Statistiken ab. Für die Altersgruppe der 15-20-Jährigen ist es aber vorerst einfach ein stagnierender Rückgang. Um den Trend wirklich umzukehren, bedarf es noch mehr nachhaltiger und gemeinsamer Anstrengungen in den Bereichen Förderung und Infrastruktur. Mit der Pandemie hat das Radfahren einen unerwarteten Erfolg gehabt, den wir unterstützen und fördern sollten und den die Behörden über den Testzeitraum hinaus aufrechterhalten müssen. Und je mehr Velofahrer*innen es gibt, desto mehr werden sich die Infrastrukturen bewähren, und wir werden in der Lage sein, auf durchgehende und sichere Veloeinrichtungen hinzuarbeiten. Um dies zu erreichen, müssen wir unsere Werbeanstrengungen verdoppeln und weiterhin die Leidenschaft, die Freiheit und das Glück des Radfahrens teilen! Für die Gesundheit der Velofahrer*innen, für die Umwelt und für die zukünftigen Generationen!